Im Rahmen der diesjährigen Bayerischen Ernährungstage mit dem Motto „Richtig gut essen“ lud das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kaufbeuren zu einem besonderen Highlight ein: Ein zweitägiger Brotbackkurs, der Hobbybäcker und interessierte Genießer aus der Region anzog. Zwölf Teilnehmerinnen tauchten dabei tief in die Kunst des Brotbackens ein und erlebten ein vielfältiges Programm, das Theorie und Praxis perfekt miteinander verband.
Ein zweitägiger Brotbackkurs, der Hobbybäcker und interessierte Genießer aus der Region anzog. Zwölf Teilnehmerinnen tauchten dabei tief in die Kunst des Brotbackens ein und erlebten ein vielfältiges Programm, das Theorie und Praxis perfekt miteinander verband.
Von der Kornmühle bis zum Ofen: Ein Kurs mit umfassendem Einblick
Der Kurs startete mit einem spannenden Ausflug zur nahegelegenen Bio-Mehlmühle. Dort konnten die Teilnehmerinnen hautnah miterleben, wie aus Getreide erst Mehl und dann schließlich hochwertige Backzutaten entstehen. Die Führung bot nicht nur einen anschaulichen Einblick in traditionelle Mühlentechnik, sondern sensibilisierte auch für die Bedeutung nachhaltiger und regionaler Produktionsweisen: So wird in der Bio-Mühle beispielsweise zur Bekämpfung von Lagerschädlingen keine chemischen Pestizide verwendet, sondern ausschließlich Heißluft, um die hohe Qualität des regional bezogenen Bio-Getreides zu erhalten.
Im Anschluss folgte am AELF Kaufbeuren ein fachkundiger Vortrag zur Brotteigherstellung.
Dabei erklärte Referentin Marleen Hummel die verschiedenen Grundlagen und Verfahren, die zur perfekten Teigqualität führen – von der Auswahl der Zutaten bis hin zur Dauer der Teigführung. Besonders im Fokus stand dabei der Unterschied verschiedener Triebmittel, wie Hefe, Sauerteig und Backpulver: Auf welche Art und Weise sie ihre Wirkung entfalten und warum man ohne Sauerteig kein genießbares Roggenbrot backen kann. Außerdem wurde diskutiert, woran man hochwertiges Gebäck erkennt, wie es richtig gelagert wird und was man aus altbackenen Backwaren noch Leckeres zubereiten kann – klarer Favorit der Kursteilnehmerinnen: Herzhafte Semmelknödel.
Von der Theorie in die Praxis: Sauerteig, Pizzateig und süßer Hefeteig
Im praktischen Teil zeigten die Fachlehrerinnen der Technikerschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement Kaufbeuren Inge Habel, Margit Fieger und Sabine Rid deutlich, wie vielfältig und kreativ das Backen sein kann: Von der Teigknetung über das richtige Formen bis hin zum optimalen Backzeitpunkt lernten die Teilnehmerinnen nicht nur Techniken, sondern entwickelten auch ein Gespür für das Handwerk. Im Mittelpunkt stand zunächst die Herstellung eines eigenen Sauerteigs – einer komplexen, natürlichen Gärkultur aus Mehl und Wasser, die durch Milchsäure- und Essigsäurebakterien sowie wilde Hefen auf natürliche Weise reift und so für die Lockerung des Teiges sorgt.
Danach folgten ein Pizzateig mit langer Teigführung, der durch seinen elastischen, gut dehnbaren Charakter und die ausgeprägte Porung bestach, sowie ein klassischer süßer Hefeteig, der mit seiner buttrig-weichen Konsistenz die ideale Basis für Hefezöpfe und Nusszöpfe bildete. Am Ende standen köstliche, frisch gebackene Brote, Gebäcke und Pizza auf den Tischen, die den Teilnehmerinnen nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern auch neue Inspiration für den Alltag brachten. „Durch den Kurs habe ich nicht nur neue Ideen und Fertigkeiten gewonnen, sondern auch den Respekt vor der traditionellen Herstellung von Brot und Backwaren neu entdeckt.“, so eine Teilnehmerin.
„Richtig gut essen“: Für jeden Geschmack etwas dabei
Die diesjährigen Bayerischen Ernährungstage boten mit dem Brotbackkurs am AELF Kaufbeuren ein gelungenes Beispiel dafür, wie Handwerk, Genuss und nachhaltige sowie gesunde Ernährung zusammenkommen können, ganz im Sinne der bayerischen Ernährungsstrategie, die auf sechs Leitsätzen zu den Themen „gesund, Klima, wertvoll, regional, Zukunft und Genuss“ aufbaut. Das gemeinsame Backen, Lernen und Genießen zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, regionale Produkte und handwerkliche Fertigkeiten zu fördern – und das mit großem Spaß für alle Beteiligten.