Rückschau
Tour de Flur – unsere Landschaft mit dem Fahrrad erkunden

Am 22. Juli fand die dritte Tour de Flur in Buchloe statt. Rund 40 Personen informierten sich bei einer Radltour über die vielfältige Landschaft zwischen Buchloe und Honsolgen. Auf dem Programm standen verschiedene landwirtschaftliche Kulturen wie die bienenfreundliche Durchwachsene Silphie, Kartoffeln oder ein Sojafeld. Veranstaltet hat die Radltour das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren mit Unterstützung ansässiger Landwirte. Die teilnehmenden Landwirte bereicherten mit ihrem Fachwissen die Diskussion und es kam zu einem guten Austausch mit der Bevölkerung.

Start der Radltour war auf dem Betrieb Miederer mit einer kurzen Vorstellung des Betriebs so wie der Durchwachsenen Silphie als Energiepflanze für die Biogasanlage und als Nahrungsquelle für die Bienen.
Anschließend ging es mit dem Fahrrad zu einem Sojafeld. Mit dem Anbau von Sojabohnen können die Sojaimporte reduziert und so der Regenwald geschützt werden. Außerdem sammeln die Knöllchenbakterien an den Wurzeln Stickstoff aus der Luft, dadurch spart sich der Landwirt Mineraldünger ein. Um Sojabohnen als hochwertiges Eiweißfuttermittel einsetzen zu können, müssen diese gepresst (zur Gewinnung von Sojaöl) und erhitzt werden. "Für die Behandlung der Sojabohnen ist ein Hin- und Rücktransport zu einem Verarbeitungsbetrieb erforderlich und das ist für den Landwirt teurer als der Import von verarbeiteten Soja", so Landwirt Miederer.
Unscheinbar und von einem Großteil der Teilnehmer noch nicht wahrgenommen, lag neben einem Bach ein Gewässerrandstreifen, der mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen fünf Meter breit war. Er bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen und schützt das Gewässer vor unerwünschten Einträgen wie z.B. Nitrat oder Phosphat.
Weitere Stationen der Radltour waren ein Kartoffelfeld, Bienenbeuten mit dazugehörigen Bienen, Blühflächen und ein Feld mit Bioroggen. Highlight war der konventionelle Betrieb Bernthaler/Kiederle in Honsolgen mit einem Hühnermobilstall, Milchkühen, Schafen für die Landschaftspflege und Direktvermarktung. Neben dem Hühnerstall wurde auch der Milchviehstall mit den "Wasserbetten" für die Kühe besichtigt, auf denen sie gelenkschonend ruhen. "Das Tierwohl und langlebige Tiere haben auch für mich als konventioneller Betrieb einen hohen Stellenwert", so berichtete Christian Bernthaler den Anwesenden und begründete damit die hohen Investitionskosten für die Wasserbetten.
Neben den Stallungen stand der kleine Hofladen für die Besucher offen. Nachdem die Landschaftspfleger (Schafe) des Betriebs Bernthaler/Kiederle besucht waren, endete die offizielle Radltour. Hungrige und durstige Teilnehmer stärkten sich im Anschluss noch im nahen Biergarten, bevor es nach Hause ging.
Für 2021 ist wieder eine Tour de Flur geplant. Nähere Informationen dazu erfahren Sie in der Presse und auf der Internetseite des AELF Kaufbeuren im Frühjahr/Sommer nächsten Jahres.